Das Ergebnis der Umfrage der Maßnahmen zur Beschrränkung des Coronavirus auf eruopäische Unternehmen

Ergebnisse der Zervant-Umfrage zu den Folgen der Coronakrise für Unternehmer in Europa

Von der Coronakrise sind alle Aspekte unseres Lebens betroffen: Arbeit, Schule, Gesundheit, Sozialleben, Reisen, Sport, Gastronomie. Kein Lebensbereich wurde davon verschont. Doch die wirtschaftlichen Folgen durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus werden nun immer offensichtlicher: für den Solo-Unternehmer genauso wie für multinationale Konzerne. 

Hohe Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit 

In Deutschland sind durch die Corona-Pandemie die Zahl der Menschen in Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit in einer bisher noch nie gesehenen Weise hochgeschnellt. Allein bis Ende April wurden Anträge auf Kurzarbeit für über 10 Millionen Menschen gestellt und die Arbeitslosenzahl erhöhte sich zum Vorjahr um 415.000. (Bundesagentur für Arbeit, 26. Mai 2020.)

Um besser zu verstehen, wie sehr unsere Kunden von der Krise betroffen wurden, haben wir im letzten Monat eine große Umfrage zu den Folgen der Coronakrise gestartet. 

Unsere Umfrage zur Coronakrise 

Warum macht man eine Umfrage, wenn man schon ahnt, was das ergebnis ist? Einfach, weil wir uns in einer noch nie dagewesenen Situation befinden. Es gibt dazu keinen Präzedenzfall, keine routinierten Experten oder eine schnelle Lösung. Deshalb ist es wichtig, dass wir schnell einen Überblick über die aktuelle Lage gewinnen, informierte Schlüsse ziehen und lernen können. Indem wir Daten dazu gesammelt haben und diese nun mit euch teilen, hoffen wir, einen Beitrag dazu zu leisten, Licht in das Dunkel zu bringen und negative wirtschaftliche Auswirkungen zu mindern. Wir wollten verstehen, wie Unternehmen in Europa jetzt mit der Situation umgehen und womit sie derzeit konfrontiert sind.


Lediglich 6,5 Prozent der befragten Unternehmenden haben geantwortet, dass die derzeitige weltweite Lage einen guten Einfluss auf ihr Geschäft hat. Immerhin ein wenig mehr, nämlich 10,5 Prozent haben gesagt, dass sie nicht von der Krise betroffen sind. 13 Prozent waren sich noch unsicher, wie sich die Dinge entwickeln werden. Es war keine wirklich große Überraschung, dass 69,5 Prozent angaben, die Krise würde sich negativ auf ihr Geschäft auswirken. 

Weniger Aufträge wegen Corona Maßnahmen

Europaweit haben Regierungen Maßnahmen eingeführt, die kurzfristig die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollten. In der Umfrage haben 17 Prozent geantwortet, dass alle ihre Aufträge auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. 21 Prozent berichteten, dass 50 Prozent oder mehr ihres Geschäfts eingestellt wurden. Das bedeutet, dass insgesamt 21 Prozent der Antwortenden die Hälfte oder noch mehr ihrer Arbeit verloren haben. 

Lediglich 11 Prozent gaben an, dass nur 10 Prozent oder weniger ihrer Aufträge betroffen sind. Dies zeigt das gravierende Ausmaß der wirtschaftliche Folgen für Firmen in Europa. 

Einige Firmen gaben an, dass sie versuchen, sich zu diversifizieren, um kurzfristig bestehen zu können. Andere nehmen die Krise und den Arbeitsstopp als Anlass, sich auf andere Dinge zu fokussieren. 

Eine Antwort aus Finnland riet, dass auch wenn derzeit die Arbeit nicht optimal läuft, ist es wichtig, auf sich achtzugeben.

„Bleibe bei deinen täglichen Routinen soweit das geht. Nun kann man sich auch mal anderen Dingen widmen, für die sonst keine Zeit bleibt.“

Existenzängste in ganz Europa 

Immer noch gibt es in ganz Europa Beschränkungen unterschiedlichen Ausmaßes und viele Firmen machen sich berechtigte Sorgen, wie lange sie unter diesen Bedingungen bestehen können. Die Schätzungen dazu sind natürlich nur Spekulation, aber sie reichen von null bis zu 100 Wochen. 

5 Prozent fürchten, dass sie kurz vor der Insolvenz stehen und nur noch Kapital für eine Woche haben. 42 Prozent schätzen, dass ihr Unternehmen nicht länger als zehn Wochen aufrechterhalten werden kann. Auf der anderen Seite glauben immerhin fast ein Viertel (23 Prozent), dass sie mindestens noch vier Monate überbrücken können. Manche nehmen es mit Humor, wie dieser Brite:

„Kauf einfach alles in Bitcoin oder Gold, solange du kannst – wenn du nur Geld hast…“

Die Coronakrise überstehen

Viele Staaten bieten Hilfe für Unternehmen an. Allerdings sind manche Unternehmer lieber vorsichtig. Ein schwedischer Unternehmer meint: „Das mit der staatlichen Hilfe muss man mit Vorsicht betrachten, denn die muss man später mit Zinsen zurückzahlen. Um wirklich zu helfen, wäre es besser, die Gelder wären umsonst.“ Ein anderer aus Schweden rät deshalb:

“Versuche Kredite abzubauen und eine niedrigere Miete zu vereinbaren.” 

Andere glauben, dass es am besten ist, den Gürtel enger zu schnallen. Ein deutscher Unternehmer rät: „Nimm jede Hilfe in Anspruch, um Schulden zu bezahlen und versuche auch, eine niedrigere Miete zu verhandeln.“ Ein Landsmann meint, man sollte sich über alle Hilfen informieren: Du kannst „Anträge ausfüllen für Unterstützung von Bund und Ländern, Agentur für Arbeit hinzuziehen, um neue Stellen ausfindig zu machen, um Liquidität zu sichern, Freunde und Familie fragen wo es eventuell Arbeit gibt.“ Ein anderer Tipp aus Finnland lautet:

„Unternehmer sollten jetzt weder in Schockstarre verfallen noch der Herde nachlaufen. Bewahre einen kühlen Kopf und bleibe realistisch!“

Eine Sorge tritt während der Krise derzeit besonders hervor: dass Firmen ohne Reserven operieren und dass wir vor einem vollständigen Zusammenbruch stehen. Diese Sorge wird verstärkt, wenn selbst große Unternehmen wie die Lufthansa, dringend staatliche Hilfen gegen Zahlungsausfall benötigen. Die große Anzahl von Unternehmen, die gegen den Bankrott kämpfen, ist natürlich beunruhigend. Aber es gibt eben auch welche, die noch zuversichtlich sind. Immerhin 11 Prozent der Inhaber geben an, mehr als ein Jahr unter den derzeitigen Bedingungen, der Coronakrise bestehen zu können. 

Arbeiten im Home Office 

Und was jetzt? Während in der Umfrage natürlich vor allem Zahlen und Prozente herauskamen, zeigte sich aber auch zugleich der menschliche Aspekt in der Wirtschaft. Unternehmer sorgen sich um ihre Angestellten und einander. Solidarität und Miteinander kamen deutlich zum Vorschein.

 So kam eine Antwort aus Frankreich: „So weit als möglich haben wir Telearbeit eingesetzt, indem wir Computer und Unterlagen mit nach Hause nahmen. Wir müssen gut nach unseren Mitarbeitern schauen, auch indem wir sie darüber informieren, wie sie sich schützen können, wenn sie ausgehen oder wenn sie zu Hause sind. Außerdem hilft es auch, Videokonferenzen zu haben oder einfach anzurufen, um zu fragen, wie es geht!“

Gemeinsam stark gegen die Pandemie!

In Zeiten einer globalen Krise solchen Ausmaßes versuchen viele, positiv und solidarisch zu bleiben. Aus Deutschland kamen etwa diese aufmunternden Worte an andere Unternehmer: „Bleibt stark und haltet euch an die Vorgaben des Staates, gemeinsam schaffen wir das.” Oder ein Anderer rät uns: „Die Situation positiv nutzen und neue Ideen entwickeln.“

Eine Dritte wünscht: “Uns allen viel Glück! Das wird unseren Mut fordern!“

Teilnehmer der Zervant-Umfrage 

Insgesamt haben 278 Personen sich die Zeit genommen, bei unserer Umfrage teilzunehmen. Wir haben Antworten aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Schweden und Großbritannien erhalten, dadurch haben wir einen guten Überblick über Europa erhalten.

Sorgen in der Coronakrise

Wenn du Fragen hast, mit denen wir dir vielleicht helfen können, dann kontaktiere uns einfach. Zervant ist immer da für dich und wir wollen alle gemeinsam möglichst gut durch diese globale Krise kommen!